Die Fuhre
Die Fuhre ist eine postmoderne Parabel über unsere Wegwerfgesellschaft und den Jugendwahn unserer Zeit. "Forever young" heißt die Devise, wer alt und damit für die Leistungsgesellschaft unrentabel ist, gehört konsequent zu Ende gedacht, auf den Müll!
Der Film nimmt diese Ideologie beim Wort, der Held, ein alter Mann, landet in der Tat auf dem Müll, nun ist die Geschichte hier noch nicht zuende: Der Alte gewinnt, anders als in Wirklichkeit, seine Handlungsfreiheit zurück. Am Schluß sind die Jungen die Düpierten.
Pressestimmen:
"We congratulate you for the excellent work and thank you for waiting to participate in our Festival."
(Rudi Barnet, General Delegate, International Film Festival San Sebastian)
"...eine hintergründige Parabel auf die Wegwerfgesellschaft, die alte Menschen wie alte Möbel behandelt."
(medien praktisch)
Aus dem FBW-Gutachten
Der Ausschuß schätzte die originelle und mit ausgesprochen filmischen Mittel erzählte Parabel. Ohne jeden Dialog vermittelt dieser Kurzspielfilm ein Menschenschicksal (Abschiebung eines Alten buchstäblich auf den Müll) mit Einsichten über die Unmenschlichkeit des technischen und zivilisatorischen Fortschritts.
Schlüssig und trotz des gewichtigen Themas leicht erzählt, wird der Mensch der Technologie entgegengestellt: Der hervorragend geführte Alte ist in der Lage, jederzeit seine Erinnerungen abzurufen ( Frankfurt als Nachkriegs-Trümmerhaufen, die erste Liebe, das erste Kind). Die Rückblenden werden auf die Art und Weise eingeführt, wie der moderne Fernbedienungskonsument die Kanäle zu bedienen weiß. Wie von dieser Kenntnis sinnvoller Gebrauch gemacht werden kann, soll der Schlußpointe dieses Films überlassen bleiben, die, was dem Ausschuß bemerkenswert erschien und was nicht von jedem deutschen Film gesagt werden kann, Sinn und Witz auf einen Punkt bringt.